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Die andere Sicht auf die Energiewende. Offenbleiben für alle Technologien.

Die Sicherung unserer Energieversorgung wurde sträflich vernachlässigt. Das Gefährdungsdossier Strommangellage der nationalen Risikoanalyse „Katastrophen und Notlagen Schweiz“ zeigt auf, dass eine Strommangellage den höchsten aggregierten Schaden in Milliardenhöhen verursachen könnte. Erschreckenderweise tritt eine Strommangellage mit hoher Wahrscheinlichkeit auf – sogar höher als eine Influenza-Pandemie. Eine Strommangellage kann von Wochen bis zu mehreren Monaten dauern und somit zu grossräumigen Stromausfällen (Blackouts) bis hin zu Netzzusammenbrüchen führen. Die Auswirkungen für Wirtschaft und Gesellschaft wären bei einer hohen Mangellage fatal und könnten für den Staat rasch ausser Kontrolle geraten. Unsere stark von Elektrizität abhängige Gesellschaft wäre in allen Bereichen schwerstens betroffen.

Zurzeit deckt die Elektrizität lediglich 26% des Energiebedarfes der Schweiz ab. Der Energiebedarf unserer Gesellschaft wird in Zukunft weiter steigen und die Situation noch verschärfen. Trotzdem will man mit dem illusorischen Energiegesetz auf 42.3% (2022) Kernenergie verzichten (Zum Vergleich: Erneuerbare Energie 5.6%). Wir brauchen also künftig nicht eine geringere, sondern eine höhere Stromproduktion von mindestens zusätzlichen 50 TWh, um dem Wachstum der Bevölkerung, der Mobilitätsveränderung und der Ablösung fossiler Energieträger gerecht zu werden.

Ziel muss sein, eine strukturelle Strommangellage zu verhindern, indem wir die Eigenproduktion erhöhen. Dabei müssen wir mehrheitlich auf eine unabhängige, verlässliche und inländische Stromproduktion setzen. Dazu eignet sich vor allem die Wasserkraft und die Kernkraft.

Im Gegensatz zu Deutschland (40% Kohlestrom, 2022) ist die Stromproduktion in der Schweiz bereits CO2-frei dank Kernkraft und Wasserkraft. Ohne Kernkraft wird eine unabhängige, verlässliche und günstige Stromproduktion nicht möglich sein. Ein Ersatz der Schweizer KKW durch neue Reaktoren wäre die günstigste Option und führt zu mehr Unabhängigkeit von Europa.

Wie viele alpine Solaranlagen wie Gondosolar auf über 2000 Metern mit einer Fläche von 100’000 m2 wären nötig, um die Energieproduktion des Kernkraftwerks Gösgen zu erreichen und welche Kosten wären damit verbunden? KKW Gösgen produziert jährlich etwa 8.000 GWh Strom. Ein Kernkraftwerk in dieser Grössenordnung kostet derzeit etwa 7,5 Milliarden CHF. Gondosolar produziert 23,3 GWh pro Jahr und kostet geschätzte 42 Millionen CHF. Um die Leistung von KKW Gösgen zu erreichen, bräuchte es 343 solcher Anlagen in den Alpen, was Kosten von etwa 14,4 Milliarden CHF bedeuten würde. Für den Ersatz eines Kernkraftwerks wären also ungefähr 340 solcher Anlagen erforderlich. Wenn man auch Leibstadt und Beznau ersetzen und den steigenden Energiebedarf berücksichtigen möchte, wird der Bedarf noch grösser. Trotzdem würde weiterhin fluktuierender Strom erzeugt, was den Bau neuer Speicher erfordern würde. Um das BFE-Szenario (Bundesamt für Energie) bis 2050 (25 TWh durch Solar) zu realisieren, benötigen wir das Äquivalent von 1438 Gondosolar. Kostenpunkt: 45 Milliarden CHF und dies ohne Berücksichtig der Speicherproblematik und Leitungsausbau.

Die Gesamtmenge an Elektrobatterien in der Schweiz von 160’000 kWh entspricht gerade einmal ca. 7 Minuten Betriebsdauer des Kernkraftwerkes Leibstadt. Der grösste Batteriepark Europas kann etwa 10 Minuten der Energie speichern, die ein typisches KKW erzeugt.

In den 3 Wintermonaten, in welchen eine Strommangellage am wahrscheinlichsten ist, braucht die Schweiz ca. 20 TWh, 50% davon wird durch Kernkraft produziert. Die Speicherkraftwerke verfügen über 8 TWh. Um das Defizit von 12 TWh zu decken, brauchen wir eine Erhöhung der Speicherkapazität und vor allem technischen Fortschritt und Innovation in Form von neuen Kernkraftwerken (Brutreaktoren). Diese ermöglichen es uns 95% (Isotop 238) des nicht verwerteten Urans der Brennstäbe der letzten 40 Jahren zu verwerten. Damit hätte die Schweiz für die nächsten 800 Jahre die Ressourcen bereits im Inland gesichert.

Innerhalb von 10 Jahren hat KEPCO (Südkorea) vier grosse KKW mit einer Jahresleitung von insgesamt 42 TWh gebaut (Kostenpunkt $24 Milliarden). Kernenergie hat sich in den letzten 30 Jahren technologisch stark entwickelt und kann einen wichtigen Beitrag leisten. Darum plant Polen 6 neue KKW, die Niederlande 2 KKW, Frankreich sogar 6 bis 14 neue KKW mit einer Gesamtleistung von 186 TWh/Jahr. Neue Kernkraftwerke der dritten und vierten Generation haben einen kleinen Landbedarf, verursachen eine sehr geringe Menge an Abfall und liefern eine stabile Stromproduktion.

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